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Der Entwurf für das Haus der Gegenwart stellt zunächst kein Gebäude, sondern eine Fläche in den Vordergrund. Sie ist das Wirkungsfeld, hier beginnt die Ausstellung. Diese Fläche ist Aufenthaltsort, Raum für Veranstaltung, Entrée, Werbetafel. 
Der Entwurf besteht programmatisch aus zwei Teilen. Da sind die unflexiblen, dienenden Räume wie Büro, Kabinett, Werkstatt und Infrastruktur auf der einen Seite sowie die maximal flexiblen, bedienten und im weitesten Sinne zur Ausstellung zählenden Räume auf der anderen Seite. Dieser Kontrast formt das Gebäude. Ein dreigeschossiger Quader bildet das Hauptvolumen des Entwurfs. Seine Konstruktion ist maximal reduziert, es lassen sich Wände einfügen und Decken entfernen. Die verbliebene Infrastruktur ist in die wenigen Fixelementen integriert. Die Aussenwände lassen sich entfernen, behängen, bemalen und bekleben.
Um dieses Hauptvolumen sind die untergeordneten festen Volumen angeordnet. Ihre periphäre Lage weist sie sichtbar als dem Hauptvolumen dienend aus. Ihre Unterschiedlichkeit in Form und Materialität verweist auf ihre strenge Zweckbindung. 
Die Komposition aller Teile ist einerseits ausgewogen und gleichzeitig bewusst unperfekt. Das Erscheinungsbild des zukünftigen ‚Haus der Gegenwart’ ist nicht heroisch und institutionell, sondern offen für Hinzufügungen und tolerant gegenüber Veränderung. Das Gebäude vermittelt mit seinem äusserlichen Pragmatismus auf die Radikalität seines Inneren. Der Inhalt ist der Hauptakteur. 

GF 4’100m2

Bauherrschaft
Stiftung Stapferhaus Lenzburg, CH-Lenzburg