KULTURZENTRUM LES ARTS, Neubau
CH-Gstaad Ankauf
Wettbewerb
2010
Das in Gstaad alljährlich stattfindende Menuhin Festival ist zurzeit in einen Festivalzelt und zusätzlich in den umliegenden Dorfkirchen verstreut situiert.
Mit dem neuen Kulturzentrum, "Les Arts Gstaad" wird das Zelt durch einen dem international bedeutenden Festival angemessenen Konzertsaal ersetzt. Ein Museum mit wechselnde Kunstausstellungen und weitere Räume für Tagungen und gesellschaftliche Anlässe ergänzen den Konzertsaal zu einen Kultur- und Begegnungszentrum.
Gstaad ist massgeblich durch eine kleinteilige im Chaletstil erbaute Struktur geprägt. Überlagert wird sie durch vereinzelte grössere touristische Bauten. Diese erhaltenswerte Qualität verleiht dem Dorf seinen bescheidenen und ruhigen Charakter. Als einzigen gefassten öffentlichen Strassenraum findet sich in Gstaad die im Dorfkern liegende Fussgängerpromenade. Parallel zu dieser hinter dem Bahnhof, befindet sich das "Les Arts Gstaad".
Die Hauptfussgängererschliessung des Kulturzentrum erfolgt von der Promenade über die Bahnhofsstrasse ebenerdig über die Gleise. Vor ihm entsteht durch ein neues seitlich begrenzendes Volumen ein gefasster öffentlicher Platz, der der Bedeutung des Menuhin Festivals gerecht wird, der Menuhin Platz.
Das "Les Arts Gstaad" gliedert sich in drei Gebäudevolumen, wobei jeder Programmteil (Museum, Foyer/ Restaurant, Konzertsaal) durch einen Baukörper repräsentiert wird. Die einzelnen Volumen nehmen dabei die Massstäblichkeit der Hotelbauten von Gstaad auf und integrieren das Kulturzentrum, aufgrund seiner Körnung in die bestehenden Strukturen des Ortes. Die Gesamtanlage bildet ein städtebauliches Ensemble, welches um eine platzähnliche Terrasse gruppiert ist. Jeder Teil der Anlage besitzt eine spezifische Ausrichtung um den unterschiedlichen Gegebenheiten gerecht zu werden.
Eine dramaturgische Abfolge von inszenierten Räumen begleitet den Konzertbesucher vom Eingang bis zum Eintauchen in den Saal.
Ein grosszügig gedeckter Eingangsbereich bildet den Auftakt des Ensembles. Im Erdgeschoss werden hier über die Eingangshalle der Ticketverkauf, die Garderobe und auch die auf den oberen Geschossen liegenden Museumsflächen erschlossen. Die Eingangshalle ist über eine Passage mit dem Treppenfoyer im Turm verbunden, welches durch die grosse Terrassenfläche erweitert werden kann. Mit seiner zum Dorf gerichteten transparenten Fassade bildet er den repräsentativen Teil des Ensembles, welcher die visuelle Kommunikation mit der Umgebung sucht. Oberhalb des hohen Foyers steht den Betreibern ein Saal für Empfänge zur Verfügung, der durch die darüber liegende Küche des Dachrestaurants bedient werden kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit das Foyer mit dem ersten Ausstellungsgeschoss des Museums für entsprechende Anlässe zusammenzuschalten.
Eine weitere Passage an der Stirnseite des Turms erschliesst das dritte und letzte Volumen, das Konzertgebäude. Über einen Vorsaal mit einem zentralen Barbereich kann der erste Balkon, des symmetrisch aufgebauten Saals, ebenerdig erschlossen werden, genauso wie das damit zusammenlaufende obere Parkett. Das untere Parkett ist vom Vorsaal beidseitig über Treppen direkt angebunden. Die Saalzugänge finden über eine schallschluckende Schleusenschicht, in der auch die Aufgänge für den zweiten Balkon liegen.
Mit dem flachen, langen Konzertgebäude wird das Ensemble am Fusse des Riethubels abgeschlossen und ein weicher Übergang mit den angrenzenden Chalets gebildet
GF 20'600m2
Bauherrschaft
Verein Les Arts Gstaad