KIFF 2.0 Kulturzentrum, Neubau
CH-Aarau
Wettbewerb
2019
Mit dem Neubau des Kultur- und Konzertgebäudes KIFF 2.0 soll im Telli-Quartier direkt neben dem heutigen - in einer ehemaligen Futterfabrik eingemieteten - KIFF ein hochflexibles Kulturkompetenzzentrum des Kantons Aargau entstehen. Geprägt von teils grossmassstäblichen Industriegebäuden tritt die unmittelbare Umgebung des KIFFs homogen und eintönig in Erscheinung. Die Gegensätzlichkeit zwischen der Gewöhnlichkeit des Ortes und den herausragenden Kulturevents des KIFF als Inspiration erachtend, versucht die vorgeschlagene Architektur vermittelnd wie auch stärkend in den Kontext einzugreifen.
Drei kompakte, einfache Volumen mit dem vorgegebenen Raumprogramm werden mittels eines grossen Daches in Form eines “Hutes“ zusammengehalten. Mittels dieser starken ikonographischen Figur soll die Gebäudearchitektur Teil der Identität des neuen KIFF 2.0 werden und in erster Linie ein Ort des Austausches und der Aneignung darstellen. Dieses Wirkungsfeld beginnt bereits im Aussenbereich unter dem gedeckten Vorplatz des Zugangsbereiches, der sowohl als Aufenthaltsort wie auch als Veranstaltungsort fungiert. Die jeweils zwischen den Einzelvolumen liegenden, überdeckten Räume sind mehr als reine Erschliessungsflächen: Diese in Form von Wintergärten vorgeschlagenen Raumschichten dienen als Begegnungs- und Kommunikationsräume. Die Mitarbeiter und Nutzer des KIFF 2.0 sollen sich diese Flächen aneignen und als attraktive Aufenthalts- und Arbeitsräume nutzen.
Durch das zurückspringen zweier Volumen entsteht ein grosszügiger, gedeckter Vorbereich, der als gemeinsames Entree für die unterschiedlichen Veranstaltungsbereiche bzw. das Restaurant fungiert, aber auch selber als zusätzlicher, niederschwellig zugänglicher Veranstaltungsbereich denkbar ist. Diese Konfiguration erlaubt neben einer klaren Adressbildung eine gleichsam flexible wie intuitive Zugangslogik. Im Raumprogramm enthaltene Funktionsbereiche wie beispielsweise die Saalgalerie, das Restaurant oder die im Platzbereich angeordneten Bandräume lassen sich ohne Mehraufwand einfach als separate, temporäre Veranstaltungsräumen nutzen und erweitern so das Spektrum und Profil der gleichzeitig durchführbaren Events.
Innerhalb der drei Hauptvolumen sind die einzelnen Funktionsbereiche in horizontalen Schichten angeordnet. Im Erdgeschoss bilden diese in ihrer linearen Staffelung den Veranstaltungsablauf (Vorplatz – Foyer – Sanitär/Garderobe – Bar – Saal) ab bzw. tragen in ihrer Auftrennung von Publikum und Backstage/ Anlieferung einem reibungslosen Eventablauf Rechnung. In den Obergeschossen erlauben sie eine flexible Raumanordnung bei gleichzeitiger einfacher Orientierbarkeit. Um den hohen Schalldämmanforderungen und der zu erwartenden intensiven Nutzung gerecht zu werden hat die Fassade eine hohe Redundanz und Robustheit zu gewährleisten.Aus diesem Grund finden zwei Fassadenaufbauten Anwendung: Einerseits eine schwarz lasierte Holzpfostenriegelfassade andererseits schwarz geölte Spundwände. Letztere bieten insbesondere im niederen Schall-Frequenzbereich eine effiziente Schalldämmung, respektive die dazu erforderliche hohe Flächenmasse.
GF: 6'570m2
Bauherrschaft
IG Kultur in der Futterfabrik KIFF